Beiträge in der Rubrik "Technik" geben ausschließlich die Meinung bzw. Erfahrung des Verfassers wieder.

Vor Nachahmung einzelner Anregungen und Hinweise sind diese selbst zu prüfen und zu beurteilen.

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R171, Problem Hinterachsträger

Nach Besitz eines W107 (280 SL) und W126 (280 SE), dachte ich mit Kauf eines modernen Fahrzeuges R171 (280 SLK, Bj. 2008), mich um den Erhalt dieses PKW`s weniger kümmern zu müssen.

Doch weit gefehlt. Nach Studium mehrerer Internetforen sowie Gesprächen mit meiner Mercedes Werkstatt, stellte sich heraus, dass der Hinterachsträger am R171 (Foto 1)unabhängig vom Baujahr ein kritisches Teil ist, da dieser von innen nicht ausreichend hohlraumversiegelt ist; d.h. der Träger rostet mit der Zeit von innen nach außen durch. Bei den Prüforganisationen TÜV, DEKRA etc. ist dieses Problem bekannt (Foto 2), was bereits bei vielen Fahrzeugen zu einem sofortigen Austausch des Trägers geführt hat – Kosten derzeit ca. 3000,- € .

Mercedes übernimmt auch bei über 10 Jahren alten Fahrzeugen noch die kompletten Kosten; Voraussetzung ist jedoch der lückenlose Wartungsnachweis in Mercedes Werkstätten.

Was ist zu tun ?

Der Hinterachsträger unseres R171 zeigte sich bei der gerade erfolgten TÜV-Prüfung noch in einem guten Zustand. Daraufhin entschied ich, dass zu tun, was ich meinen eingangs erwähnten Oldtimern auch hab angedeihen lassen: eine nachträglich durchgeführte Hohlraumversiegelung sowie äußerer Schutz der kritischen angeschweißten Halterungen des Trägers.

Eine Arbeit die bei Nutzung einer Fahrzeugbühne in max. 2 Std. auch in Eigenleistung durchgeführt werden kann. Für die Hohlräume kaufte ich zwei Dosen Fluid Film AS-R, zusammen mit einem 60 cm langen Sprühschlauch (Foto 3). Der Vorteil von Fluid Film ist neben der einfachen Verarbeitung, die materialseits gegebene Kriechwirkung bei Einsprühen der Hohlräume, d.h. es findet eine Unterwanderung eventuell vorhandenen Rostes statt und der Zustand wird langfristig erhalten. Was für mich den entscheidenden Vorteil zu den üblichen Hohlraumwachsen ausmacht, die sich lediglich auf die vorhandene Oberfläche setzen.

Dort wo Spitzwasser an den Hinterachsträger kommt, ist Fluid Film aufgrund seiner sirupartigen Konsistenz nicht geeignet. Hierzu hatte ich noch einen Rest Mike Sanders Korrosionsschutzfett im Keller. Mit einer Flamme wurde das Töpfchen solange erhitzt, bis das Fett mit einem Pinsel streichfähig war. Die an den Träger angeschweißten Halterungen wurden auf diese Weise Korrosionsgeschützt.

Ich gehe davon aus, dass langfristig jegliche Feuchtigkeit als auch alle mit einem Hammer bewaffneten TÜV-Prüfer einen weiten Bogen um den Hinterachsträger unseres R171 machen werden.

Zur Nachahmung dringend empfohlen

Reinhard


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